Worried about traffic ticket

Blitzer-Fotos können richtig teuer werden

Bei den meisten Verkehrsdelikten handelt es sich um Geschwindigkeitsüberschreitungen. Je nach Schwere des Falles drohen mehrere hundert Euro Bußgeld, Punkte im Verkehrsregister oder sogar der Führerscheinentzug. Besonders teuer wird es, wenn die Geschwindigkeit innerorts überschritten wurde. Der Bußgeldkatalog von 2021, der aktuell gültig ist, fängt bei 30 Euro an – und endet schlimmstenfalls mit 800 Euro und dem Entzug der Fahrerlaubnis.

 
Bußgeldbescheid oder Anhörungsbogen erhalten? So gehen Sie vor!
 
In der Regel kurze Zeit nachdem Sie geblitzt wurden, erhalten Sie einen Anhörungsbogen. Die Anhörung dient dazu, dem Fahrzeughalter die Möglichkeit zu geben, sich zu dem Vorfall zu äußern. Verpflichtend ist das Ausfüllen der Anhörung nicht. Lediglich Ihre persönlichen Daten wie Name, Geburtsdatum, Adresse, Fahrzeug-Kennzeichen müssen Sie angeben oder korrigieren, sofern hier Lücken oder Fehler vorliegen.
 
Sinnvoll ist das Ausfüllen der Anhörung, wenn zum Zeitpunkt der Tat zum Beispiel ein medizinischer Notfall vorlag. Wurden Sie etwa geblitzt, da Sie auf dem Weg zum Krankenhaus waren, kann sich das unter Umständen strafmildernd auswirken. In diesem Fall ist es ratsam, einen versierten Anwalt für Verkehrsrecht hinzuzuziehen, um den Fall plausibel darzulegen.
 
Einen Anhörungsbogen erhalten Sie immer vor dem eigentlichen Bußgeldbescheid.
 

Bußgeldbescheid – Und jetzt?
 
Nachdem der Anhörungsbogen eingegangen ist, folgt wenig später der eigentliche Bußgeldbescheid. Darin finden Sie die Angaben zur Tat sowie das Strafmaß. Es ist ratsam, dagegen einen Widerspruch einzulegen. Damit verschaffen Sie sich zunächst etwas mehr Zeit, wenn Sie sich ungerecht behandelt fühlen. Den Widerspruch können Sie innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt des Bußgeldbescheides schriftlich einlegen. Viel schreiben müssen Sie hierfür nicht. Theoretisch genügt ein einziger Satz, der das Aktenzeichen enthält sowie die Mitteilung, dass Sie Widerspruch einlegen.
 
 
Blitzer und ihre vermeintliche Zuverlässigkeit
 
Sowohl die klassischen „Starenkästen“, also die stationären Radarfallen, als auch moderne Laser-Geschwindigkeitsmesser, sind nicht zu 100 Prozent zuverlässig. Messfehler geschehen sogar relativ häufig. Fühlen Sie sich zu Unrecht geblitzt, lohnt es sich daher, Widerspruch einzulegen und einen Fachanwalt für Verkehrsrecht zu Rate zu ziehen.
 
Die Messfehler von Blitzern sind vielfältig. Nicht selten sind die Messbeamten selbst schuld, da sie die mobilen Geräte unsachgemäß, zum Beispiel im falschen Winkel zur Fahrbahn, aufstellen. Ebenfalls werden immer wieder Messgeräte verwendet, deren Prüfsiegel abgelaufen ist. Die Blitzer müssen regelmäßig geeicht werden, um ihre Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Eine weitere Fehlerquelle sind unzureichend geschulte Polizeibeamte. Werden die Geräte nicht richtig bedient, können sich hier teils erhebliche Differenzen bei der Geschwindigkeitsmessung ergeben.
 
 
Widerspruch einlegen, Verkehrsrecht nutzen
 
Obwohl viele Autofahrer sich gegenüber der Verkehrsbehörde machtlos sehen und ihre Strafe akzeptieren, führt ein Widerspruch verhältnismäßig oft zum Erfolg. Im Zweifel sollten Sie schnell nach Zugang des Bußgeldbescheides einen Widerspruch einlegen und sich rechtlichen Beistand besorgen. So können Sie hohen Strafen oder gar dem Führerscheinentzug womöglich noch entgehen.

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